Vom 14. April bis zum 30. September 2011 zeigt das Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM täglich zwischen 9 und 18 Uhr eine
Sonderausstellung mit Rennbooten und Rennbootmotoren von den 1950er Jahren bis heute. Zu sehen sind u.a. ein Stufenrennboot von 1952 mit einem 175ccm König-Motor, ein Dreipunktrennboot von 1963 mit einem 500ccm König-Motor, ein Proprider von 1978 mit einem 250ccm Zimpel-Motor und ein Katamaran-Rennboot der Formel ADAC mit einem 500 ccm Tohatsu Motor.
Mit dem ersten von Gottlieb Daimler im Jahr 1886 konstruierten Motorboot war auch der Startschuss für den Rennsport mit Booten gefallen. In Deutschland entwickelte sich der Motorbootrennsport zu einer populären Sportart, und bald gab es überall zahlreiche Rennstrecken: Lauffen am Neckar, Regattastrecke Grünau Berlin, Elbe Dresden, Mosel Brodenbach oder Rhein Lorch, um nur einige zu nennen. Anhand von ausgewählten alten und neuen Rennbooten sowie mehreren Motoren gibt die Ausstellung einen überblick über die Entwicklung des Motorbootrennsports von den 1950er Jahren bis heute.
Neben den Booten sind die ausgestellten Motoren von König, Zimpel und IWL besonders interessant. Die 1998 aufgelöste Berliner Firma König-Motorenbau stellte bereits 1935 ihren ersten Motor für den Motorboot-Rennsport vor und war in dieser Motorsportkategorie bis in die 1990er Jahre hinein aktiv. Daneben entstanden bei König auch Rennmotoren für Motorräder, die in den 1970er Jahren sehr erfolgreich waren. Dietmar Zimpel war nicht nur ein guter Motorrad- und Motorbootrennfahrer, sondern auch ein begnadeter Motorenkonstrukteur. Seine Motoren waren so gut, dass diese zu DDR-Zeiten weltweit vertrieben wurden.
Einen Eindruck vom heutigen Stand des Motorboot-Rennsports gibt das ausgestellte Boot der Formel ADAC. Aktiven ab 16 Jahren bieten die baugleichen Katamarane der "Formel ADAC" die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in spannenden Wettbewerben unter Beweis zu stellen. Das in der Ausstellung gezeigte Formel-ADAC-Rennboot wurde im "Internationalen ADAC MSG Motorboot Cup" zwischen 1999 und 2010 eingesetzt. Ab 2011 kommen bei diesem Wettbewerb neue Boote mit Sicherheitscockpit zum Einsatz, die aus GFK-Kohlefaser hergestellt werden.
Des Weiteren beinhaltet die Ausstellung auch eine Sammlung von Pokalen, Siegerurkunden und anderen Ehrenpreisen des langjährigen Rennfahrers, Betriebsleiters und Beraters der Firma König-Motoren, Robert "Bob" Blankenfeldt aus Berlin. Robert Blankenfeldt siegte in vielen nationalen und internationalen Rennen. 1935 stellte er auf dem Oder-Spree-Kanal hinter der Wernsdorfer Schleuse mit 107,19 km/h einen Zweistunden-Weltrekord auf.
Eine weitere Rarität ist eine alte elektrisch betriebene, von Prof. Manfred Walter entwickelte und gebaute Startuhr, die bei vielen deutschen Bootsrennen eingesetzt wurde. Auch ist die Entstehung der im Motorboot-Rennsport verwendeten speziellen Bootsschraube vom Rohling bis zur fertigen Schraube zu sehen. Die Schraube ist eines der wichtigsten Teile beim Bootsrennsport und vergleichbar wichtig wie der Reifen beim Automobil- und Motorradsport.
Infos unter 07261 / 92 99-0 oder
www.technik-museum.de